Fulminantes Finale! A-Standardformation erreicht Treppchenplatz

Braunschweig - zum bereits vorletzten und
vierten Turnier der laufenden Saison trafen sich die acht besten
Standardformationen Deutschlands zum Wettstreit der ersten Bundesliga in
der Volkswagenhalle von Braunschweig. Mit enormer Moral und einem
starken Grundverständnis für 'sportsmanship' erreichte unsere
A-Standardformation sicher das große Finale. Dort musste sie sich dann
lediglich dem Braunschweiger TSC und der Mannschaft aus Göttingen
geschlagen geben. Nach dem fulminanten Finale belohnte sich die
Mannschaft selbst mit einem Treppchenplatz.

Angereist war die Mannschaft am Freitagabend, diesmal aber nur mit halbem Trainergespann - Dagmar Beck konnte aus terminlichen Gründen nicht im Mannschaftsbus mitfahren. Dennoch haben die Trainer eine Lösung organisiert, auch wenn Dagmar nicht unbedingt das größte Vertrauen in die Deutsche Bahn AG hat. Dazu aber später mehr.

Mit etwas Verspätung traf der
Mannschaftsbus in Braunschweig ein. Abweichend vom normalen Protokoll
wurde beschlossen, das Mannschaftsessen beim Lieblingsgriechen MYKENES
vor dem Check-in im Hotel einzunehmen. Die Stimmung war ausgelassen und
Kenner der Szene wissen, was das jetzt heißt - Uzo aus Flaschen und
Tsatsiki im Überfluss. NEIN!!! Schmarr'n! Doch nicht vor dem Turnier. Im
Anschluss ging's zum Mannschaftshotel, die Abschlussbesprechung war
kurz und sachlich, eigentlich wie immer gemäß Protokoll.

Bereits zum Frühstück wurden die ersten
Fragen gestellt: "Wann kommt denn Dagmar?" und "Was, wenn sie den
Anschluss verpasst?". Aber im Zeitalter digitaler Technik sind ja solche
Fragen nicht mehr wirklich existenzbedrohend und mit Yannick Kersting
verfügt die Mannschaft über einen kompetenten - leidgeprüften?! - Kenner
einer solchen Szenerie. Und so war die Mannschaft stets über den
aktuellen Sachstand informiert, bei dem als dramaturgischer Höhepunkt
auch noch ein Happyend stand. Dagmar war rechtzeitig zu den Stellproben
eingetroffen und alles konnte wieder seinen gewohnten Gang gehen.

Üblicherweise stellt beim Turniertag
bereits die Auslosung der Reihenfolge die ersten Hürden auf. Keiner will
so recht als erstes Team auf die Fläche. Nicht weil das ein Nachteil
wäre. Nein. Es macht nur die Planung in der Warm Up Phase etwas
schwieriger. Seit jeher ist diese Phase in Ludwigsburg genau auf die
Minute geplant, um die Mannschaft gut durchgewärmt und im Fokus ihrer
Konzentration auf die Fläche zu bringen. Seitdem wir aber das Dream-Team
Maria Novikova und Emanuel Brajinovic haben, sind die Rundenauslosungen
ganz entspannt und die Planung der Warm Up Phasen easy. In der Vorrunde
an Startplatz acht von acht und im Finale an vier von fünf, das hatten
wir lange nicht mehr.

Über eine recht ordentliche Vorrunde
hatte die Mannschaft klar das Große Finale erreicht. "Individuelle
Defizite führen zu Folgeproblemen in der Abstimmung!", so die Analyse
der Trainer. Dass diese abgestellt werden müssen, bedurfte keiner
weiteren großen Erläuterung. "Die Charakteristik der einzelnen Tänze
muss geschärft werde, sonst bleibt hier nur Reisbrei übrig", forderte
Dagmar Beck alle Mannschaftsteile auf. Es schien so, als hätte die
Mannschaft die Ansagen verstanden. Straff und energetisch trat die
Mannschaft sehr geschlossen auf. Ein tanzender Verbund, wo die
Zahnrädchen doch tatsächlich wirkungsvoll ineinander greifen. Einziges
Manko - Es sind halt nur sechs Paare. Ein Nachteil, der im laufenden
Wettbewerb nicht wettzumachen ist. Trotzdem - ein fulminantes Finale und
zu Recht ein Lob vom Trainerstab.


Ein Bild mit Seltenheitswert - TCL und Nürnberg beim gemeinsamen Mannschaftsfoto

Die Wertung dann ein Schlag! Der erste
Wertungsrichter zieht eine FÜNF!!! Gefolgt von einer Serie von Dreien
und Vieren. Aber was soll die FÜNF? In keinster Weise spiegelt das die
Leistung der Mannschaft wieder. Diese Wertung war überhaupt nicht
nachzuvollziehen. Es bleibt wohl den Spekulanten anheim anheimgestellt,
warum hier eine FÜNF aufgetaucht ist. Wie dem auch sei. Mit einem
dritten Platz und dem bis dahin besten Ergebnis des laufenden
Wettbewerbs im Reisegepäck ging es nach der Siegerehrung direkt zurück
mit dem Mannschaftsbus nach Ludwigsburg. Die Reisezeit wurde mit einer
fröhlichen Party im Bus verkürzt, aber alle wissen - am Sonntag bin ich
müde, am Montag geht’s wieder in die Schule oder an die Uni zurück oder
an den Arbeitsplatz. Und die Trainingseinheiten zur Vorbereitung für
Nürnberg kommen so sicher wie das Amen in der Kirche.


Wenn er nicht vergessen wurde, dann sitzt er heute noch da! Emanuel Brajinovic wartet nach der Rückkehr aus Braunschweig auf das Eltern-Taxi

Was bleibt? Die Erkenntnis, dass sich das
Eichhörnchen mühsam ernähren muss und die kostbare Zeit genutzt werden
soll, um die erfolgreichen Momente zu genießen, denn diese fallen nicht
vom Himmel, sondern müssen mühsam erarbeitet werden.

Die Mannschaft bedankt sich bei Gaby
Wulff, bei Matthias Beinhauer und Susanne Pohlner, den Eltern von
Tatjana, die extra aus dem Hochsauerland angereist waren, für
tatkräftige Unterstützung.

Gesamtergebnis

1. TSC Schwarz-Gold d. ASC Göttingen 1846 1-2-1-1-1-1-2


2. Braunschweiger TSC 2-1-2-2-2-2-1


3. TSC Rot-Gold-Casino Nürnberg 5-4-3-4-4-3-3


3. 1. TC Ludwigsburg 4-3-5-3-3-4-4


5. TSC Blau-Gold Nienburg 3-5-4-5-5-5-5


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6. TSA des TSV Bocholt von 1867/1896 6-8-7-6-7-6-6


7. Tanzclub Bernau 7-6-6-7-6-7-7


8. FG Hofheim/Friedberg/Gießen 8-7-8-8-8-8-8

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